Pflegestellenversager, die Zweite: Wie so oft im Leben – geplant war es anders. Geplant war, dass ein taubes, serbisches Dogo Argentino-Mädchen zur Ausbildung bei Leinenlos Hundetraining einzieht und auf die Weitervermittlung in eine geeignete Familie vorbereitet wird. Tja, wir hatten nur nicht mit dem zauberhaften Charme von Judy gerechnet.
Eigentlich hätte es an dieser Stelle jede Menge Berichte über den Einzug und die Fortschritte des kleinen Mädchens geben sollen. Und natürlich auch darüber, welche Voraussetzungen das künftige Zuhause für einen tauben Dogo Argentino mitbringen sollte. Irgendwie konnte ich mich aber nicht dazu durchringen …
Das kleine Mädchen zog ein, eroberte das ganze Rudel inklusive Herrchen im Sturm und ließ sich auch von Tinnitus‚ unfreundlichem Gezicke nicht sonderlich beeindrucken. Mit ihrem sonnigen Gemüt, den witzigen Deko-Ohren und ihrem unnachahmlichen Charme tobt sie durch ihre Wattewelt und geht frohen Mutes über ihre und unsere Grenzen. Auch wenn sie eigentlich ein Rohdiamant ist – schnell war klar, dass der kleine Wirbelwind soo einfach auch wieder nicht zu erziehen sein wird. Was die Sache für mich natürlich doppelt interessant und schwierig machte. Einerseits eine erziehungstechnische Herausforderung, andererseits macht das den Kreis der möglichen neuen Adoptanten nicht gerade größer …
Nach wenigen Wochen war klar, dass ein Auszug des kleinen Unheils, wie sie mittlerweile heißt, nur äußerst tränenreich vonstatten gegangen wäre und damit völlig ausgeschlossen ist. Thank dog war die vermittelnde Organisation Tierschutz Sonne mehr als einverstanden mit ihrem Verbleib im Leinenlos Rudel.
Kleines Unheil darf seit letzter Woche also als „Resident Unheil“ das Rudel aufmischen, Schuhe essen, in den Zielobjektsuche-Raum kacken und allerlei lustige Einfälle austesten. Nur um anschließend fröhlich weiter zu hüpfen – tralalalalala ich bin ein kleines Määädchen, ich kann es nicht wissen …
Kleines Unheil ist einfach der Hammer :).