Bevor ein Tierschutzhund einzieht …

Was Ihr bei der Wahl eines Tierschutzhundes beachten solltet, um auch wirklich den perfekten vierbeinigen Gefährten an Eurer Seite zu haben:

Die Tierheime gehen über und viele der Hunde, die verzweifelt auf ein neues Zuhause warten, sind völlig unverschuldet dort gelandet. Woran das liegt? Meistens hatten die Hunde einfach nur Pech, manchmal liegt es an falschen Erwartungen der Menschen, gelegentlich an fragwürdigen Erziehungsmethoden und oft an unüberlegter Auswahl bei der Anschaffung.

Leinenlos Hundetraining berät und betreut in Kooperation mit verschiedenen Tierschutzvereinen frischgebackene Adoptanten oder solche, die es noch werden wollen. Kostenlos natürlich. Aus diesen Erfahrungen kristallisieren sich einige Kriterien heraus, die man am besten schon vor dem Besuch eines Tierheimes für sich festlegt.

1. Bist Du grundsätzlich bereit für einen Hund in Deinem Leben?

Überlege Dir genau, ob Du willens bist, Deinen neuen Gefährten auch dann zu pflegen, wenn alle, die versprochen haben, sich ebenfalls um den Hund zu kümmern, ausfallen. Und wenn das Kerlchen eine Zeitlang braucht, um zu verstehen, was stubenrein ist und warum hund keine Schuhe essen darf.

2. Welcher Typ Hund passt wirklich zu Dir?

Immer wieder kommt es vor, dass Leute sich einen Husky anschaffen, weil sie eigentlich mehr spazierengehen SOLLTEN. Es anfangs auch tun, aber irgendwann sind die guten Vorsätze dahin und der Husky sitzt alleine im Garten oder im schlimmsten Fall im Tierheim.
Der Hund sollte in Rasse und Alter der derzeitigen Lebenssituation entsprechen. Herdenschutzhund in der Großstadt, weil der so kuschelig aussieht? Schlechte Idee. Rottweilerwelpe für die 80jährige Großmutter, damit sie nicht so alleine ist? Schlechte Idee. Langhaarhund, damit Deine Frau ihren Putzwahn ablegt? Nicht Dein Ernst. Du bist ein Couchpotatoe und willst Dir einen Arbeitshund anschaffen? Katastrophale Idee. (Und wer jetzt denkt, das wäre eine bewusste Überzeichnung – genau so erlebt!)
Also, bitte mal um brutale Ehrlichkeit – von mir aus auch gerne im stillen Kämmerchen und nur für Dich alleine :)!!

3. Wir reden übers Geld

Macht man ja sonst nicht. In diesem Falle sollte man sich aber vor der Anschaffung eines Hundes sehr wohl Gedanken machen, ob man, neben den üblichen Impf- und Futterkosten, auch bereit und fähig ist, eventuell anfallende sonstige Aufwände zu tragen. Tierarztkosten bei Krankheit oder Unfall, Hundetrainer bei Verhaltensproblemen, Hundeschulkurse, notwendiges Zubehör – das alles sollte man einkalkulieren.

4. Wenn Persönlichkeiten kollidieren

Es gibt Mensch-Hund-Kombinationen, die einfach nicht funktionieren. Du lebst in einem lustigen Fünf-Personen-Haushalt mit jeder Menge Besucher? Dann wird ein ängstlicher oder bissiger Hund keine Gelegenheit haben, sich zu stabilisieren. Du magst Perfektion und verlangst die auch von Deinem Hund und seiner Erziehung? Schaff Dir um Himmels Willen keine sture Hundepersönlichkeit an!

5. Die leidige Sache mit dem Rückgaberecht

Wenn Du nicht bereit bist, einen Tierschutzhund zu behalten, auch wenn er nicht „dankbar“ ist – dann lass es einfach! Wie oft werden Tiere prompt retourniert, weil sie nicht in der ersten Nacht schon stubenrein waren oder das neue Herrchen oder Frauchen spontan für das Tollste auf der Welt hielten … Tierschutzmenschen können ein Lied davon singen. Grundsätzlich kann man frühestens nach einem Monat wirklich beurteilen, wie der Hund sich in seine neue Familie einfügt.

6. Muss es wirklich ein Welpe sein?

Welpen sind auch nur kurz Welpen ;). Erwachsene Hunde haben den Vorteil, dass man ihren Charakter richtig einschätzen kann (vergesst diesen Welpentest mit AmRückenDrehen – Methoden aus den Siebziger Jahren und erwiesenermaßen untauglich!), sie müssen nicht mehr jede Nacht alle paar Stunden raus und wollen Dinge kaputtmachen (ok, außer sie heißen Kleines Unheil, wohnen im Leinenlos-Rudel und empfinden es als ihre Aufgabe, dem Sinn des Lebens mit den Zerstörerzähnchen auf den Grund zu gehen … seufz).
Immer wieder unverständlich für uns ist auch die Einstellung, als Ersthundebesitzer sollte man sich einen Welpen anschaffen. Na toll – da treffen also zwei aufeinander, die beide keine Ahnung von Hundeerziehung haben. Warum nicht erst mal ein braver Hund aus dem Tierheim und langsam ins Hundethema reinwachsen?

7. Ist die vermittelnde Organisation seriös?

Wenn Euer Hund aus einem örtlichen Tierheim kommen soll, verlass Dich auf Deinen ersten Eindruck. Gute Tierheime beraten ausführlich, wissen über ihre Tiere gut Bescheid und stehen auch in allgemeinen Haltungsfragen Rede und Antwort.
Für Hunde, die Tierschutzorganisationen von Pflegestellen, Tötungen oder aus ausländischen Tierheimen vermitteln ist wichtig, sich vorab gut über die Organisation zu informieren. Übergaben auf Autobahnparkplätzen nach dem Motto erst Geld dann Hund und Papiere ist logischerweise KEIN Zeichen von Seriosität!
Bei Hunden aus dem Ausland sollte man im eigenen Interesse genau nachfragen, ob die Einreise legal erfolgt und alle Gesundheits-Checks, Fristen, Wartezeiten und Dokumente mit den Einreisebestimmungen konform gehen, sonst kann es beim ersten Tierarzt-Besuch unter Umständen ein böses Erwachen geben. Im schlimmsten Fall würde dann der Hund in das Ursprungsland bzw. einfach nur über die EU-Außengrenze abgeschoben, falls er aus dem Auslandstierschutz kommt.

8. Zum Abschluss: Nicht jeder Hund aus zweiter oder dritter Hand ist verkorkst

Viele der armen Kerle in den Tierheimen sind Scheidungswaisen, manche haben ihren Menschen verloren, weil er gestorben ist und manche hatten keine Chance, weil sie mit besch … Erziehungsmaßnahmen traktiert wurden. Aber nicht jeder Hund aus dem Tierheim hat eine Macke. Schildert den Tierschutzmenschen ehrlich Eure Situation und hört auf deren Ratschläge – nach ein paar Wochen ist es nämlich ziemlich egal, ob die helle Fellfarbe besser zum Autolack gepasst hätte – spätestens dann, wenn sich das schwarze Fellknäuel als genau der Begleiter erweist, den Du Dir gewünscht hast ;).

Leinelos Hundetraining berät Euch gerne bei der Auswahl eines geeigneten Tierheimhundes – selbstverständlich vollkommen kostenlos!

 

Das ist Malisha.
Malisha sucht schon lange nach seinem Menschen und steht stellvertretend für die vielen Hunde von der empfehlenswerten und unterstützenswerten Organisation Tierschutz Sonne, die ein schönes Zuhause suchen und natürlich für die Tausenden Leidensgenossen anderer Organisationen und Tierheime. Holt Euch einen Second Hand-Hund! Aber denkt vorher gründlich drüber nach!

Malisha

Mein Hund beißt – na und?

Wann wird ein Hund zu gefährlich? Unter welchen Umständen sollte man einen Hund abgeben? Ab wann macht man sich selbst etwas vor?
Auslöser dieses Artikels war eine gerissene Schleppleine an einem ziemlich gefährlichen Hund, der dank intensiven Rückruftrainings (auch wenn er eigentlich nie frei geht) sofort wieder unter Kontrolle war.

Über dieses Thema muss ich ja immer wieder mal nachdenken, auch bei meinen eigenen Hunden. Nachdem im Leinenlos Rudel immer ein wirklich schwieriger Hund läuft und im Training auch öfters mal ein grenzwertige Hund-Halter-Kombination dabei ist, stehe ich manchmal vor schwierigen Fragen und Entscheidungen.

Erkenne Deine Grenzen
Meine eigenen Grenzen haben sich im Laufe der Zeit und mit jedem schwierigen Hund ein wenig weiter verschoben. Vor langer langer Zeit war schon bei „der eigene Hund knurrt einen nicht an“ Schluss mit lustig, heute bin ich froh, wenn ein Hund diese Vorwarnung abgibt und nicht einfach nur zubeißt. Es gab Zeiten, da dachte ich, „ok, der ist nur für mich gefährlich, aber mit Kindern absolut ok, das wäre der Punkt, wo Schluss ist“ oder „sobald Blut fließt, ist der Bogen überspannt“. Heute denke ich anders und sehe das Loch in meinem Oberschenkel nicht mehr als Biss, sondern letztlich als meinen eigenen Fehler.

Wann wird ein Hund nun zu einer echten Gefahr?
Wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man aufgeben sollte? Welche Fälle steuern auf eine Katastrophe zu? Woran kann man erkennen, dass es besser wäre, einen Hund abzugeben? Wann sollte man seine eigenen Motive in Frage stellen?
Neulich stolperte ich zu diesen Fragen über eine interessante Liste von Reisner Veterinary, die ich Euch auf keinen Fall vorenthalten wollte. Folgende Risikofaktoren machen eine Abgabe des Hundes ratsam laut Reisner:

1. Die Größe des Hundes – nicht immer kritisch, aber tendenziell können größere Hunde gefährlicher sein
2. Die Vorhersehbarkeit der Angriffe – je unvorhersehbarer, desto schwieriger zu vermeiden
3. Anwesenheit von Kleinkindern unter 6 Jahren oder Personen, deren Verhalten unvorhersehbar oder unkontrollierbar ist
4. Minimale Auslöser des Angriffs – wenn Kleinigkeiten wie Zuwenden oder Anschauen den Biss auslösen
5. Physiologische Erregung: Am Anlass gemessen übertrieben aggressives Verhalten, zum Beispiel wenn der Hund gleich mehrmals zubeißt
6. Hundehalter, der mit dem Verhalten nicht umgehen und den Hund nicht sicher führen kann

Das ist natürlich nur eine grobe Zusammenfassung und ich persönlich würde um einige Punkte ergänzen. Zum Beispiel der Zeit- und Platzfaktor: Kann der Hund sicher verwahrt werden. Der Geld-Faktor: Kann der Halter sich intensives Training unter Anleitung von Fachleuten leisten. Der Familien-Faktor: Ziehen alle an einem Strang oder unterschätzt ein Haushaltsmitglied die Gefahr. Der Rasse-Faktor: Gehört der bissige Hund einer Rasse an, die allgemein als gutmütig eingeschätzt wird.

Mein Fazit: Leinen und Beißkorbriemen können reißen und Hochsicherheitstrakttüren auch mal offen stehen, weil irgendwer sie versehentlich aufgemacht hat. Wir tun einem Hund nichts Gutes, wenn wir ihn unter allen Umständen unter ungeeigneten Voraussetzungen halten. Tierschutz bedeutet manchmal auch, einen Hund rechtzeitig abzugeben.

Kleines Unheil erobert das Leinenlos-Rudel

erziehung tauber hundePflegestellenversager, die Zweite: Wie so oft im Leben – geplant war es anders. Geplant war, dass ein taubes, serbisches Dogo Argentino-Mädchen zur Ausbildung bei Leinenlos Hundetraining einzieht und auf die Weitervermittlung in eine geeignete Familie vorbereitet wird. Tja, wir hatten nur nicht mit dem zauberhaften Charme von Judy gerechnet.

Eigentlich hätte es an dieser Stelle jede Menge Berichte über den Einzug und die Fortschritte des kleinen Mädchens geben sollen. Und natürlich auch darüber, welche Voraussetzungen das künftige Zuhause für einen tauben Dogo Argentino mitbringen sollte. Irgendwie konnte ich mich aber nicht dazu durchringen …

Das kleine Mädchen zog ein, eroberte das ganze Rudel inklusive Herrchen im Sturm und ließ sich auch von Tinnitus‚ unfreundlichem Gezicke nicht sonderlich beeindrucken. Mit ihrem sonnigen Gemüt, den witzigen Deko-Ohren und ihrem unnachahmlichen Charme tobt sie durch ihre Wattewelt und geht frohen Mutes über ihre und unsere Grenzen. Auch wenn sie eigentlich ein Rohdiamant ist – schnell war klar, dass der kleine Wirbelwind soo einfach auch wieder nicht zu erziehen sein wird. Was die Sache für mich natürlich doppelt interessant und schwierig machte. Einerseits eine erziehungstechnische Herausforderung, andererseits macht das den Kreis der möglichen neuen Adoptanten nicht gerade größer …

Nach wenigen Wochen war klar, dass ein Auszug des kleinen Unheils, wie sie mittlerweile heißt, nur äußerst tränenreich vonstatten gegangen wäre und damit völlig ausgeschlossen ist. Thank dog war die vermittelnde Organisation Tierschutz Sonne mehr als einverstanden mit ihrem Verbleib im Leinenlos Rudel.

Kleines Unheil darf seit letzter Woche also als „Resident Unheil“ das Rudel aufmischen, Schuhe essen, in den Zielobjektsuche-Raum kacken und allerlei lustige Einfälle austesten. Nur um anschließend fröhlich weiter zu hüpfen – tralalalalala ich bin ein kleines Määädchen, ich kann es nicht wissen …
Kleines Unheil ist einfach der Hammer :).

Wühltischwelpen – nein danke!

kranke welpenWir sagen NEIN zu Billigwelpen! Wer jemals die Bilder von zur Zucht missbrauchten Hunden gesehen hat, wird das nicht mehr so schnell vergessen. In Drahtkäfigen übereinander gestapelt, im eigenen Kot sitzend, unterernährt und im besten Falle verrückt geworden, müssen diese armen Kreaturen einen Wurf nach dem anderen produzieren. Ganze Wagenladungen an so „gezüchteten“ Hundewelpen werden nach Österreich und Deutschland gekarrt. Zu diesem wichtigen Thema hat Manuela Klemz vom Hundezentrum Reichertshofen einen informativen Artikel  in der deutschen Citicon geschrieben und uns netterweise zur Wiedergabe zur Verfügung gestellt:

Und jährlich grüßt das Murmeltier …
zumindest kommt es mir so vor.

Über das Thema Welpenhandel hatte ich an dieser Stelle schon einmal geschrieben, über das skrupellose Geschäft mit der „Ware Tier“, überfüllte Wagenladungen mit viel zu jungen Baby-Hunden, die aus Osteuropa, aber auch den Niederlanden und Belgien mit teilweisen gefälschten oder gleich ganz ohne Papiere nach Deutschland gebracht werden. Auch Europas größtes Tiermagazin „dogs“ beschäftigt sich in seiner aktuellen Ausgabe (wieder einmal) mit den Hintergründen des europäischen Welpenhandels, und was man dort in Wort und Bild zu Augen bekommt, treibt einem Tierfreund die Tränen in die Augen: Unzumutbare Aufzuchtbedingungen mit von Kot und Urin versifften Kellerräumen, Transportkäfige, in denen die Tiere gleich dutzendfach eingepfercht sind, verklebte Augen und von der Staupe-Krankheit zerstörte Gebisse …

Länderbezogene Aufgabenteilung
Dem Bericht zufolge hätten sich einige Länder inzwischen auf bestimmte Teile des Geschäfts spezialisiert: Begünstigt durch die jeweilige Gesetzgebung, bzw. die mangelnden Kontrollen würden die Welpen in Osteuropa billigst produziert und dann von Großhändlern in Belgien und den Niederlanden vertrieben werden.  Funktionierende wirtschaftliche Zusammenarbeit auf europäischer Ebene, leider ein Beispiel der üblen Sorte.

Der Handel funktioniert nur, weil es Käufer gibt. Wer unbedingt einen Rasse-Welpen haben möchte, aber nicht bereit ist, mehrere Hundert Euro auszugeben, vergisst wohl auch mal gern absichtlich, darüber nachzudenken, wie man solche Preise realisieren kann. Dass so ein Billigwelpen nur in der Anschaffung günstig ist, merken die Käufer dann spätestens beim ersten Tierarztbesuch: Flöhe und Würmer sind vergleichsweise harmlos mit den eingeschleppten Infektionskrankheiten, die auch tödlich verlaufen können. Den Kleinen halbwegs lebensfähig zu machen, kostet dann eine Menge Geld – nicht selten den Differenzbetrag zu einem Kauf bei einem verantwortungsvollen Züchter.

Über sogenannte Familien, Tierschützer und endliche Liebe
So weit, so bekannt. Doch die Händler, so berichtet dogs, hätten dazugelernt: Inzwischen geben sich die Händler als Schein-Familienzuchten aus, Mutterhündinnen werden gezeigt, die keine sind und gefälschte Papiere mitgegeben. So lassen sich die Welpen „aus der liebevollen Hobbyzucht“ schließlich teurer verkaufen, der Gewinn vergrößern.

Vor ein paar Wochen hat der Verein IN-Tierschutz, dessen 1. Vorsitzende ich bin, zu einer Informationsveranstaltung zur Anschaffung eines Welpen eingeladen. Der Verhaltensbiologe Dr. Udo Gansloßer und die Tierärztin Sophie Strodtbeck haben dort anschaulich dargestellt, was in den ersten Wochen eines Hundelebens alles passiert und wie wichtig passende Rahmenbedingungen sind. Wer um diese Hintergründe weiß, kann bei einem Blick hinter die Kulissen der Welpenmafia wohl nur das kalte Grausen bekommen, denn nicht alles kann wieder nachträglich ausgemerzt werden, was an dem jungen Hund vermurkst wurde.

Wer sich ein tierisches Familienmitglied zulegen möchte, ist also gut beraten, aufmerksam zu sein und viele Fragen zu stellen. Das gilt aus meiner Erfahrung übrigens auch für sogenannte Tierschützer, die ein Tier „in Not“ verkaufen: Seien Sie kritisch und hinterfragen Sie: Handelt es sich um einen Verein, der vielleicht auch noch als gemeinnützig anerkannt ist oder macht hier jemand unter dem Deckmäntelchen des Tierschutzes sein Geschäft? Seien Sie auch kritisch bei den „liebevollen Hobbyzüchtern“: Züchten bedeutet mehr, als seine Hündin „nur einmal Junge haben“ zu lassen. Verantwortungsvolle Züchter suchen sehr gezielt nach passenden Partnern und haben das Ziel, gesunde Welpen mit besten Voraussetzungen zu erhalten. Und ihre „Liebe“ bleibt auch über den Verkauf hinaus bestehen: Schon einen Tag nach dem Weihnachtsfest 2012 wurde in einem Tierheim unserer Region das erste tierische Weihnachtsgeschenk wieder abgegeben: Empörend genug, dass wieder einmal eine Allergie als Grund genannt wurde – sollte dies tatsächlich so sein, hätte man das im Vorfeld ja auch recht einfach schon einmal abklären können. Als Sahnehäubchen wurde auch noch mitgeteilt, dass der Züchter sich geweigert hätte, den kleinen Welpen zurückzunehmen. Es mag sich jeder seinen eigenen Reim auf diese Geschichte machen – mich macht sie wütend, zumal sie kein Einzelfall ist und sich täglich irgendwo in dieser Republik wiederholt. Dieser leichtfertige Umgang mit unseren Mitgeschöpfen macht mich sogar dermaßen wütend, dass ich das Thema noch einmal aufgreifen wollte und ich hoffe, Sie sehen mir diese Wiederholung nach.

Gemeinsam gegen den Welpenhandel
In der 2011 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Welpenhandel haben sich führende Experten und Verbände aus Tierschutz, Zucht, Verhaltenskunde und Tierseuchenbekämpfung zusammengeschlossen. Mit der Initiative „Welpen sind keine Ware“ will sie in der Öffentlichkeit und auch in der Politik das zunehmende Problem bewusst machen. Auf der Internetseite www.wuehltischwelpen.de gibt es viele Informationen rund um das Thema und Tipps zur Anschaffung eines Welpen. Wenngleich es nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein erscheinen mag: Auch jeder Einzelne kann seinen Teil dazu beitragen, den schmutzige Geschäft mit dem Welpenhandel zu erschweren. Natürlich durch sein eigenes Handeln, aber auch über Mund-zu-Mund-Propaganda. Helfen Sie mit?

Artikel aus der Citicon zur Verfügung gestellt von
Manuela Klemz
Mein Hundehotel im Hundezentrum Reichertshofen, Stockau 12, 85084 Reichertshofen
Tel.: (0 84 53) 33 46 34
Fax: (0 84 53) 33 46 92
post@mein-hundehotel.de
www.mein-hundehotel.de
 

Vermittelt! Reinrassiger Schäferrüde sucht ein Zuhause

Garip ist nicht nur bildhübsch, sondern auch ein besonders lieber Kerl. Er wartet im Tierheim Altmünster auf seine neuen Menschen.

SchäferrüdeDer kastrierte junge Rüde ist freundlich zu Menschen und Hunden und an Kinder gewöhnt. Er hat in einer Familie mit Kleinkindern gelebt und bisher nichts Schlechtes erlebt. Seine Menschen hatten einfach zu wenig Zeit für ihn, deswegen entschlossen sie sich vernünftigerweise, dem Hübschen eine Chance auf einen guten Platz zu geben.

Garip hat den Junghundkurs absolviert, trotzdem sollte an seiner Leinenführigkeit noch etwas gearbeitet werden.

Wie alle hier vorgestellten Hunde erhält Garip einen Leinenlos Hundetraining-Gutschein für eine Erziehungsberatung oder einen Zielobjektsuche-Kurs als kleine Mitgift.

reinrassiger SchäferhundSchäferrüde Garip

 Interessenten erhalten im Tierheim Altmünster Auskunft über diesen Traumhund.

Aggressive Hunde …?!

Aggressive Hunde hatte das Fortbildungsseminar „Arbeiten mit aggressiven Hunden“ der veranstaltenden Hundeakademie Perdita Lübbe-Scheuermann im Tierheim Wiesbaden zum Thema. 

perdita luebbe-scheuermann

Perdita wurde zum Futtertuben-Fan 😉

Klingt erstmal sehr spektakulär, aber tatsächlich gab es – außer spannenden Erkenntnissen für uns Teilnehmer – viele leise Momente und sehr viel zu lachen :).

Die aggressiven Hunde, die uns von Perdita vorgestellt wurden, konnten unterschiedlicher nicht sein. Manche hatten Schlechtes erlebt, anderen wurden nie Grenzen aufgezeigt. Und alle gemeinsam hatten sie, dass diese Hunde das Vertrauen in den Menschen grundsätzlich völlig verloren haben und sich ihre Lösungen einfach auf ihre Weise schaffen.

Ich durfte unter Anderem eine ältere Hündin genauer kennen lernen, die sehr furchtsam fremden Menschen gegenüber ist, aber auch sehr feinfühlig und interessiert an einer Kontaktaufnahme war. (Schade, dass das liebe Mädchen so gar nicht ins LEINENLOS-Rudel passen würde, denn ich war schwer begeistert von der vorsichtigen Hündin!)

Zwei wunderschöne Kangalrüden wurden auch vorgestellt – die Rasse scheint leider grad in Mode zu kommen und das ist ja selten gesund für die Tiere. Da werden wohl einige Kangals unüberlegt und ohne Hintergrundwissen über das rassetypische Verhalten von Herdenschutzhunden angeschafft und Kangals sind schon rein größentechnisch nicht gerade Schoßhündchen …

Je weiter das Seminar fortschritt, desto mehr fanden alle Teilnehmer, dass der Begriff „aggressive Hunde“ des Pudels Kern nicht so wirklich trifft und diesen großartigen Tieren ziemlich Unrecht tut. Jeder Knurrer hat unterschiedliche Motivationsgründe, keiner dieser Hunde ist „böse“! Perditas Ansatz, die Hunde selbst auf eine Lösung kommen zu lassen und dadurch den Lernerfolg zu optimieren und zu festigen, ist ziemlich interessant und wirkt ganz offensichtlich.

Für drei Tage Dauergänsehaut sorgte Hundebetreuerin Sonja vom Tierheim Wiesbaden. Alle, wirklich ohne Ausnahme alle Hunde lieben sie und sogar die skeptischsten Felle kriegen strahlende Augen, sobald ihre Sonja irgendwo auftaucht. Wirklich beeindruckend, wie diese ruhige, zurückhaltende Frau mit den Hunden kommuniziert.

Ziemlich lustig waren die drei Tage außerdem! Perdita Lübbe-Scheuermann und ihr Team brachten super Stimmung ins Seminar und wir Teilnehmer waren dementsprechend motiviert und guter Laune. Perdita ist außerdem mit reichlich psychologischem Einfühlungsvermögen ausgestattet und schafft es, Lob und Kritik im richtigen Tonfall und im richtigen Timing einzusetzen – ganz so wie es ein wirklich guter Hundetrainer halt können sollte ;).

Übrigens ist Wiesbaden eine ziemlich schöne Stadt, wer hätte das gedacht. Wiesbaden DomWir Ösis neigen ja dazu, Österreich und die Berge als Maß aller Schönheit zu nehmen, aber seht selbst:

So, und jetzt geht es erst mal ans Umsetzen des Gelernten! War ein spannendes Seminar, gerne nächstes Jahr wieder und schade, dass die Hundeakademie so weit weg ist!

Vermittelt! Hübsches Muskelpaket sucht Zuhause

Ein ganz schönes Packerl ist er, der kleine Bullmastiff Mix David! Der muskelbepackte Neuzugang im Tierheim Altmünster ist nicht nur ein wirklich hübscher Kerl, sondern auch ein sehr menschenfreundlicher Hund.

Beim ersten Training zeigte sich David von seiner charmantesten Seite. Ein cleverer kleiner Hund, der ein Herrchen oder Frauchen braucht, die Hundeerfahrung haben und auch wissen, wie man einen aktiven Hund richtig auslastet. Er akzeptiert Grenzen, die man ihm setzt, recht gut und wird seiner neuen Familie sicher viel Freude machen.

Aber schaut’s Euch mal die Fotos an – ist der nicht Entschuldigung fucking handsome 🙂

Zuhause gesucht

Kurzfristig hab ich dann vor lauer Bewundern seiner Muskelchen auch aufs Trainieren vergessen und statt dessen fotografiert :). Naja, er ist schon ein cooler Kerl …

Fotosession statt Hundetraining

Hier der link zum Vermittlungstext von Bullmastiffmix David im Tierheim Altmünster.

Kangalhündin Kira sucht ein Zuhause (update: vermittelt)

Kurzmitteilung

Eine neues Projekt hat sich ergeben – ich werde ab und zu mit den Hunden des Tierheimes Altmünster arbeiten und Tierfreunden, die einen Hund aus dieser Tierschutzeinrichtung übernehmen, mit Tipps zur schnellen Eingewöhnung des neuen Lieblings helfen. Hier stelle ich Euch das erste Notfell vor – die bildschöne Kangal-Hündin Kira!

Gestern durfte ich im Tierheim Altmünster die hübsche Kangal-Hündin Kira kennen lernen. Kira ist von der Rassezugehörigkeit ein Herdenschutzhund und ein ganz toller, lieber Hund! Völlig klar im Kopf, sehr freundlich zu Menschen und clever.

Bei der Futterbeutelarbeit war sie erstaunlicherweise sofort zur Zusammenarbeit mit mir bereit – dabei hatte sie mich vorher noch nie gesehen und die Rasse ist für ihre Eigenständigkeit bekannt.

Schaut Euch mal diese hübsche Maus an – sie sucht ein gutes Zuhause:

Kangal sucht ein Zuhause

Kangal Kira sucht dringend ein Zuhause!